von Christian W.Find
Anfang des Jahres ging ‘Der Kleine Stern’ in die Studiobühne des Kulturhauses Karlshorst und machte dort in regelmäßigen Abständen mit den Kindern der Karlshorster Kitas Theater. Die Begeisterung war groß, nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei denen, die sie aus den Kitas begleiteten.
„Hallo Christian. Eric von HTW-Kita. Wir waren am Freitag da und die Kinder sind begeistert von Ihrer Veranstaltung, dieser Kleine Stern.“
Theater mit Kindern im Vorschulalter im Kulturhaus Karlshorst. Christian Liebisch, der Sternenwart, hat seine Querflöte schon angesetzt und wartet nur noch auf diesen Moment, bis alle still geworden sind und sich die großen und kleinen Augen auf das Geschehen vor der großen Leinwand richten. Im Hintergrund funkeln die Sterne.
„Das Interessante ist, dass wir genau diese Atmosphäre auch in der Kita im Grunde genommen erzeugen.“
Stimmt. Das Lern-Erlebnis-Programm ‚Der Kleinen Stern’ setzen die Kitas und Grundschulen in Berlin schon seit vielen Jahren ein. Hier aber, in besonderer Theater-Atmosphäre, bekommen die Geschichten um den ‘Kleinen Stern’ und seine Freundinnen und Freunde noch einmal eine ganz andere Dynamik. Theater eben.
„Das ist ja ein Ritual, da hinzugehen. Dann kommt man in einen Raum rein, der ist vielleicht schon ein bisschen abgedunkelt. Da ist schon eine besondere Atmosphäre.“
Auf kleinen Kissen im ganzen Raum der Studiobühne verteilt sitzen über 40 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren, dahinter, auf Stühlen die Erwachsenen, die sie hierher begleitet haben. Sie alle sind von Anfang auch Mitwirkende des Geschehens. Fast unbemerkt und spielerisch leicht bringen Liebisch und seine Begleiterin, die Schauspielerin Sylvie Rühl, die Kinder zum Sprechen, Singen und Tanzen.
„Das Grundprinzip wird auch im Kulturhaus Karlshorst beibehalten. Der Erwachsene tritt nicht als Weltenerklärer auf, sondern initiiert bei den Kindern Fragen.“
Gleich zu Beginn, die Vorstellungsrunde. Die Kinder nennen nicht nur ihre Namen. Das Lern-Erlebnis-Programm hat dafür eine besondere motorische Übung entwickelt, den Zungenmotor.
„Über 40 Kinder sitzen da vor uns. Es ist lebendig. Nie wird’s statisch oder angespannte Atmosphäre. Es bleibt immer kindlich lebendig, und trotzdem ganz unmerklich, hinten rum wird trotzdem Sprachförderung betrieben.“
Zungenmotor, Weltallisch sprechen, Schlangenworte oder akustische Wimmelbilder bilden, das sind nur einige der vielen Übungen, mit denen das Lernerlebnis-Programm die Kinder aktiv in die Geschichten vom ‚Kleinen Stern’ mit einbindet. Im Kulturhaus Karlshorst bekommt dieses Programm noch einmal eine besondere Note.
„Das Schauspiel, das Theatererleben steht stärker im Vordergrund als das Pädagogische. Die Kinder schalten sich trotzdem eigenständig in diese Geschichte ein, machen mit, sind total aktiv. Also sie sitzen nicht passiv da und konsumieren, sondern beteiligen sich sehr aktiv, auch hier im Kulturhaus an diesem Geschehen.“
‚Der Kleine Stern’ richtet sich mit diesem besonderen Angebot vor allem an Kita-Gruppen. Aber auch Eltern mit ihren Kindern sind dazu eingeladen. Noch bis Juli können sie einzelne Veranstaltungen oder eine ganze Serie mit den vier Geschichten buchen. Christian Liebisch ist selbst beeindruckt, welch eine besondere Strahlkraft ‚Der Kleine Stern’ auch auf größerer Bühne mit vielen Kindern entfalten kann.
„Die Kinder waren unglaublich engagiert. Es ist faszinierend, mit welchen Ideen und auch wirklich witzigen Ideen. Also es ist auch für mich ganz toll, bei dieser Arbeit wieder zu lachen. Weil die hauen Sachen raus, das ist unglaublich.“